Kabelfehlerortung

 

Fehlerortung von Kabelfehlern jeglicher Art:

  • Kurzschluss
  • Isolationsfehler
  • Unterbrechung
  • Überschläge
  • Mantelfehler
  • instabile Fehler, Sicherung löst in unregelmäßigen Zeitabständen aus

Kabelfehler werden mit Spezialtechnik punktgenau geortet. Die schnelle Eingrenzung der Fehlerstelle und die  anschließende Reparatur ist die preiswerteste Instandsetzungsmaßnahme.

Kabelfehler

Ablauf einer Kabelfehlerortung

  • 1. Sicherheit herstellen
  •  2. Vorortung des Fehlers
  •  3. Trassierung des Kabels im Fehlerbereich
  •  4. Punktgenaue Nachortung des Fehlers

 

1. Sicherheit herstellen

Freischaltung der Kabelanlage durch den Anlagenverantwortlichen nach den 5 Sicherheitsregeln. Bei MS- Kabelanlagen Freigabebescheinigung bereithalten. An DIN VDE 0105 halten.
Die zur Fehlerortung freigegebene Kabelanlage ist für die gesamte Messzeit an allen Kabelenden gegen direktes und indirektes Berühren durch den Anlagenverantwortlichen zu sichern.
Es sind alle Verbraucher vom Kabel zu trennen. Im NS- Netz  Schraubsicherrungen und NH- Sicherrungen herauszunehmen. Die Leiter brauchen nicht an den Sicherungssockel abgeklemmt werden. LS- Schalter müssen abgeklemmt werden.
Den PE- oder PEN- Leiter noch nicht abklemmen.
Der Scheitelwert der Stoßspannung zur Fehlerortung kann im NS- Netz 3kV erreichen.
MS- Netz siehe Rubrik Kabelprüfung.

Die nächsten Schritte erfolgen durch den Kabelmessdienst.

Informationen über den Aufbau der Kabelanlage beim Anlagenverantwortlichen einholen.
Sicherheitsunterweisung der anwesenden Personen. Es sollten nur Personen anwesend sein die zu dieser Arbeitsaufgabe gehören.
Isolationsmessung mit verschiedenen Spannungen und Schleifenstrommessung, Feststellung der Fehlerart.
Messung mit dem Impulsreflektometer und Vergleich mit den Informationen des Anlagen- verantwortlichen.

2. Vorortung des Fehlers

Ermittlung der Fehlerentfernung vom  Kabelanfang bzw. vom Kabelende aus.
(Impulsreflektionsverfahren, Kabelmessbrücke, im stark verzweigten Netz Stromabfallmethode).

3. Trassierung des Kabels im Fehlerbereich

Wenn kein Verlegeplan vorhanden ist, Trassierung des Kabelverlaufes bis zur Fehlerstelle (magnetisches Tonfrequenzverfahren).
Grobe Abmessung der ermittelten Fehlerentfernung mit dem Stockmeterzähler oder wenn vorhanden, Ermittlung der Entfernung auf dem Verlegerplan.

4. Punktgenaue Nachortung des Fehlers

Genaue Ortung des Kabelfehlers unmittelbar über dem Kabel, oberhalb der Erdoberfläche und Kennzeichnung der Fehlerstelle.
(Drallfeldmethode, Erdschlussindikation, Bodenschallortung, HF- Störfeldortung)

Anmerkungen:
Die richtige Auswahl und Kombination der Messverfahren hängt ab:

– vom Aufbau der Kabelanlage
– der Kabeltypen
– der Art des Kabelfehlers

Nur bei der richtigen Reihenfolge und Auswahl der Messverfahren lässt sich der Kabelfehler eindeutig orten.

Durch den Einsatz neuer Impulsreflektionsverfahren sollte das Schneiden von Kabeln und das Herunterbrennen von Kabelfehlern, zur Fehlereingrenzung, der Vergangenheit angehören.
Beim Herunterbrennen von Kabelfehlern können Folgeschäden an benachbarten Kabeln im Fehlerbereich entstehen, deshalb wird es von uns kaum noch angewendet.